Bad Lauterberg, 16. Februar 2024 – In Bad Lauterberg kamen am 16. Februar 2024 die Vorsitzenden regionaler Innungen zur Obermeistertagung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zusammen. Neben Handwerkspolitik, Berichten, Austauschen und Ehrungen standen dieses Jahr die Themen Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung besonders im Fokus. Der DAISEC und das Handwerks-Forschungsprojekt HaMiZu begleiteten das Programm von der fachlichen Seite.
Nach einem politischen Diskurs mit Hubertus Heil, dem Bundesminister für Arbeit und Soziales, am Vormittag, startete nach der Mittagspause der handwerkstechnische Part der Tagung. Walter Pirk vom Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik und Handwerksexperte im DAISEC, skizzierte dazu ein Szenario für den künftigen Einsatz neuer Technologien wie KI im Handwerk und appellierte an die Innovationskraft der Handwerksmeisterinnen und -meister. Julian Laue, DAISEC-Experte für künstliche Intelligenz, stellte in seinem anschließenden Vortrag die Funktionsweise von KI-Algorithmen vor und trug so zur Entmystifizierung des KI-Begriffs bei.
Im Anschluss teilten sich die 140 Teilnehmer in Gruppen auf und durchliefen den „Technologie-Parcours“, in dem ihnen die DAISEC-Experten an fünf Stationen konkrete Anwendungsbeispiele von digitalen Technologien im Handwerk vorstellten. So erfuhren sie bei Julian Laue und Markus Engel, wie sie Sprachmodelle wie ChatGPT oder Bildgenerierungsmodelle wie Stable Diffusion im Betrieb einsetzen können. Lukas Fischer stellte ihnen Einsatzmöglichkeiten von KI im Produktionsumfeld vor, während bei Karl-Otto Hilbig und Marijn Goutier mit den Themen Smart Home und 3D-Druck die Digitalisierung zum Anfassen nah war. Doch auch der Sicherheitsaspekt kam nicht zu kurz: Jan-Ulrich Holtgrave sensibilisierte die Teilnehmer dafür, wie KI als Waffe gegenüber Unternehmen eingesetzt werden kann und worauf Betriebe beim Thema Cybersicherheit achten müssen.
Neben dem Besuch der Parcours-Stationen füllten die Teilnehmer zudem eine Meinungsumfrage zum Einsatz der vorgestellten Technologien durch, welche vom HaMiZu-Team gesammelt und ausgewertet wurde. Die Umfragewerte zeigten, dass ein Großteil der Anwesenden offen gegenüber der Nutzung von KI-Technologien in ihren Betrieben ist oder sogar schon KI-Tools einsetzt. Allgemein deuteten die Umfrage und die Gespräche mit dem DAISEC-Team auf ein wachsendes Interesse und eine zunehmende Akzeptanz für digitale Technologien im Handwerk hin. Zugleich zeigten sie aber auch Problemstellungen auf, bei denen Handwerksbetriebe in Zukunft von Einrichtungen wie dem DAISEC oder dem Mittelstand-Digital Zentrum Hannover Unterstützung erhalten können, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Das DAISEC-Team bedankt sich herzlich bei der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade für die Einladung zur Obermeistertagung und das Interesse aller Beteiligten an den Vorträgen und Demonstrationen.
Über die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade ist mit rund 29.000 Mitgliedsbetrieben die größte Handwerkskammer Norddeutschlands. Sie bietet ihren Mitgliedern ein umfangreiches Service- und Beratungsangebot an, das von der Existenzgründung bis zur Unternehmensnachfolge reicht. Darüber hinaus unterstützen ihre erfahrenen Berater die Mitgliedsbetriebe bei Fragen zu Themen wie Betriebswirtschaft, Marketing, Recht, Umwelt- und Arbeitsschutz, Außenwirtschaft und Digitalisierung im Handwerk. Mehr erfahren
Über das Projekt HaMiZu
Ziel des Projektes Handwerk mit Zukunft (HaMiZu) ist es, die Entwicklung und den Einsatz innovativer Technologien im Handwerk voranzutreiben. Handwerksunternehmen sollen zukünftig in der Lage sein, neuartige Handwerksleistungen anbieten oder ihre Dienstleistungen effizienter und nachhaltiger als bisher erbringen zu können. Mehr erfahren
